Archäologie

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Schon in der Römerzeit wurde die Region um Carnuntum in großem Umfang landwirtschaftlich genutzt. Die an der Donau stationierten Soldaten und die in der Stadt ansässige Bevölkerung benötigten Nahrungsmittel in beträchtlichen Mengen. Im Zuge der Kultivierung des Landes entstanden zahlreiche Gutsbetriebe. Zwei solche Gutshöfe sind auf dem Gemeindegebiet von Höflein bekannt. Ein uralter europäischer Handelsweg, die bei Carnuntum die Donau überquerende Bernsteinstraße, wurde in der Römerzeit zur Hauptverkehrsstraße Richtung Süden ausgebaut. Um diese Straße militärisch besser sichern zu können, wurde auf dem markanten Hügel des Kirchenberges von Höflein ein Kleinkastell angelegt. Bei den ersten archäologischen Forschungen in Höflein um die Jahrhundertwende wurde dieses Kastell nachgewiesen. Die Friedhofsmauer folgt dem Verlauf dieser Römermauer und gibt einen Eindruck von Umfang und Lage des Kastells. Auf die römische Geschichte weisen auch die Spolien - wiederverwendetes römisches Steinmaterial - in der Mauer hin. Einige von ihnen tragen sogar Inschriften.

Seit 1990 führt die Gemeinde Höflein ein Archäologieprojekt durch. Altfunde werden aufgearbeitet und neue wissenschaftliche Grabungen durchgeführt. Die römische Vergangenheit des Ortes soll für die Besucher sichtbar gemacht werden. Neu entdeckt wurde im Rahmen des Archäologieprojektes eine römische Villa - ein Gutshof in Aubüheln. Die Villa, deren Heizanlage noch ausgezeichnet erhalten ist, stammt wohl aus dem 4. Jahrhundert n. Chr..

 

Lange Weinbautradition

Höflein ist ein alter, traditioneller Weinort, inmitten des Arbesthaler Hügellandes. Bereits die Kelten pflegten in dieser Region ihre Weingärten. Die Römer kultivierten ihre Reben entlang des römischen Straßennetzes und der Bernsteinstraße, die Rom mit den Legionslagern und Kastellen am Limes verband. Höflein hatte schon früh eine weinwirtschaftliche Bedeutung. Im 11. Jh. wurde, urkundlich belegbar, Wein aus Höflein in das neugegründete Stift Göttweig geliefert. Im Schriftstück "Unterösterreichischen Land Compass" 1673, von Stephanus Sixey, erhält Höflein das Prädikat "von den besten"! Auch heute sind klassische Weine, Sekt und Brände aus Trauben in Höflein etwas "Besonderes".

Die Geschichte des alten Weinortes Höflein ist eng verbunden mit den Spuren antiker Kultur und jahrhundertealter Weintradition. Schon die Römer kannten die Vorzüge dieses Gebietes. Auf dem Hügel des Kirchenberges von Höflein befand sich einst ein Kastell. Die heutige Friedhofsmauer, in der man römisches Steinmaterial findet, folgt dem Verlauf der das Kastell umgebenden Römermauer. Hier wurde später die Wehrkirche St. Ulrich errichtet, deren romanisches Kirchenschiff, frühgotischer Turm und barocker Innenraum eine interessante Einheit bilden. Weitere wertvolle archäologische Funde stellen ein römischer Gutshof dar, dessen Fußboden und Wandheizung noch gut erhalten sind, sowie die Reste eines Grabmals mit Sandsteinplatten, die einen mit Trauben behangenen Weinstock zeigen - Ein Hinweis auf den frühen Weinbau in diesem Gebiet.

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